100 Jahre Inner Wheel 2024 / Deutschlandprojekt 2020–2024
INNER WHEEL und KINDERLACHEN helfen traumatisierten und vernachlässigten Kindern
Deutschland ist ein reiches Land mit sozialen Sicherungssystemen. Und doch gibt es viele Kinder und Jugendliche, die nicht in stabilen Familienverhältnissen aufwachsen und so leicht an den Rand gedrängt und übersehen werden können. Gerade die Corona-Pandemie hat diese Situation noch verschärft. Dass in vielen Familien auch die körperliche Gewalt zugenommen hat, zeigen aktuelle Studien leider nur zu deutlich. Die Inner Wheel Clubs in Deutschland wollen gemeinsam mit Kinderlachen e.V. mit einem deutschlandweiten Projekt ein Zeichen setzen und betroffenen Mädchen und Jungen in Kinderheimen Chancen und Möglichkeiten eröffnen sowie aktive Unterstützung zukommen lassen. „Wir haben Kinderlachen als Partner gewählt, weil die Hilfsorganisation über ein großes Netzwerk verfügt und uns bei diesem groß angelegten Vorhaben die notwendige Unterstützung und Expertise geben kann“, erläutert Dorotheé Remmler-Bellen Nationale Repräsentantin Inner Wheel Deutschland. „Wir freuen uns, dass die deutschen Inner Wheel Clubs uns bei diesem so wichtigen Anliegen ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Insbesondere für traumatisierte Kinder sind oft jahrelange und spezielle Therapien notwendig, die nicht überall durchgeführt werden können und privat finanziert werden müssen. Wir haben über die Jahre einige Einrichtungen kennengelernt, die auf diesem Gebiet großartige Arbeit leisten und jede Hilfe nicht nur gebrauchen können, sondern auch verdienen“, erklärt Marc Peine, Hauptgeschäftsführer und Mitgründer von Kinderlachen e.V.
Folgende Leuchtturm-Projekte konnten bereits realisiert werden:
Die Kleinen Strolche in Asendorf
Im Jahr 2008 starteten Anja und Bernhard Schubert das Kinderheim Kleine Strolche in Asendorf. Ihre Mission: Kindheit geben; Ihr Motto: Jeder hat ein Recht auf Kindheit. Mittlerweile kommen Anfragen aus ganz Deutschland von Jugendämtern für Babys und Kinder. Der Bedarf ist so immens, dass weitere Häuser eröffnet wurden, wie z. B.: im März 2014 das Haus „Die Wiege“ zur Aufnahme von Kindern bis zu sechs Jahren und eine Mutter-Kind-Wohngruppe. Weitere Häuser werden folgen. Bereits heute stehen rund 70 Plätze zur Verfügung. Der Schwerpunkt ist schwer traumatisierten Kindern einen Ort zu schenken, an dem sie zur Ruhe kommen, um wieder in die Welt und Zukunft zu blicken. Geschwister werden hier, wenn möglich, nicht getrennt, eine weitere besondere – eigentlich normale – Entscheidung der Initiatoren. Im Jahr 2018 wurde der Verein Kinderheim Kleine Strolche e.V. gegründet. In Bücken begann mit dem Erwerb des Rittergutes Ovelgönne der Aufbau des therapeutischen Zentrums. Mit tiergestützten, heilpädagogischen und psychotherapeutischen Angeboten zur Heilung traumatisierter Kinder soll ein Stillstand in der Entwicklung vermieden werden. Mit einer Spende aus dem „Inner Wheel Deutschlandprojekt 2020- 2024 / 100 Jahre Inner Wheel – Hilfe für traumatisierte Kinder und Jugendliche“ helfen Inner Wheel und Kinderlachen e.V. bei einem neuen Projekt der Kleinen Strolche. Kinder aus Bereitschaftserziehungsstellen können auf einem kleinen Bauernhof einen naturnahen und erlebnisreichen Urlaub in bekanntem Umfeld mit ihren Betreuern und Betreuerinnen machen. Ziel des Projektes ist jedoch auch, die „Eltern auf Zeit“ durch kleine geplante Auszeiten zu entlasten.
(Foto: v.l.: Marc Peine, Kinderlachen e.V., Carina Thomsen, damalige Präsidentin des Distrikts 85, Bernhard Schubert, Kleine Strolche e.V.)
Haus Fichtenhalde in Offenburg
In der Mucki-Bude des Haus Fichtenhalde kann ab sofort trainiert, geschwitzt und, wenn nötig, auch Agressionen abgebaut werden. Der Heimleiter Martin Adam und seine Frau sind froh, dass dieser Raum mit den neuen Fitnessgeräten nun endlich von ihren Jugendlichen genutzt werden kann: „In diesem Haus sind Jugendliche, die manchmal gar nicht wissen, wohin mit ihrer Kraft und Energie. Die brauchen dann einen Ort, wo sie sich richtig abarbeiten können. So eine Mucki-Bude ist hier genau das Richtige, weil sie hier Spass haben und deshalb gern rein gehen.“ Spaß macht es auch allen, die bei der Übergabe der Sportgeräte am 16. Juni 2021 in Haus Fichtenhalde dabei waren. Es ist die 2. Einrichtung in Offenburg, die im Rahmen des Deutschlandprojekts 2020-2024 mit Inner Wheel- Spendengeldern bedacht wurde. Als heiltherapeutische Einrichtung der Jugendhilfe bietet Haus Fichtenhalde drei unterschiedliche Einrichtungen für traumatisierte Kinder und Jugendliche an: Eine Hausgemeinschaft im Stammhaus mit 25 stationären Plätzen für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre, Tagesgruppen, die junge Menschen des Ortenaukreises betreuen und eine Aussenwohngruppe mit acht männlichen Jugendlichen mit Migrationserfahrungen und Entwicklungstraumata. Ein ganz besonderes Angebot ist eine eigene Grund- und Hauptschule, in welcher der Unterricht in kleinsten Gruppen stattfindet. „Wir sind tief beeindruckt von dem, was die Mitarbeiter hier leisten. Das geht nur mit großer Empathie und Liebe zu den Kindern“, so Renate Thost-Stetzler, Präsidentin des Distrikts 86, nach einem Rundgang und der Besichtigung der Häuser. Sie ist überzeugt: „Hier ist unsere Unterstützung und Hilfe am richtigen Ort. Ein großes Dankeschön geht an Kinderlachen e.V. und Marc Peine, der diese besonderen Orte ausgesucht und vermittelt hat.“
(Foto: Haus Fichtenhalde v.l.: Christine Wagner, IWC Ortenau, Gabriele Bösl-Didion, damalige Vizepräsidentin des Distrikts 86, Martin Adam, Leiter Haus Fichtenhalde, Marc Peine, Geschäftsführer Kinderlachen e.V., Renate Thost-Stetzler, damalige Präsidentin des Distrikts 86.)
Don Bosco-Heim in Viersen
Das Don Bosco-Heim in Viersen wurde als drittes deutschlandweites Leuchtturmprojekt ausgewählt. Es ist eine Einrichtung der Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfe und arbeitet mit „Kleinen und Großen“ Kids. Mit der Spendensumme in Höhe von 10.000 Euro wird die Inneneinrichtung und die äußere Gestaltung eines Bauwagens finanziert. Bei der Übergabe Ende März waren der Geschäftsführer und Mitbegründer vom Kinderlachen e.V. Marc Peine, die Nationale Repräsentantin Inner Wheel Deutschand Dorothee Remmler-Bellen, die Projektleiterin Deutschlandprojekt Renate Thost-Stetzler, die Distriktpräsidentin Barbara Buss und die derzeitige Clubpräsidentin vom Inner Wheel Club Viersen-Schwalm-Nette Sabine Anemüller sowie Imke Berrisch, Mitglied des IW Clubs Viersen-Schwalm-Nette und Sabine Driescher als Präsidentin und Martina Löhrl als Mitglied vom Inner Wheel Club Mönchengladbach und natürlich Stefanie Heggen als Geschäftsführerin Don Bosco-Heim gGmbH und Gastgeberin.
(Foto: v.l.: Stefanie Heggen, Dorotheé Remmler-Bellen, Imke Berrisch, Sabine Anemüller, Barbara Buss, Marc Peine, Martina Löhrl, Sabine Driescher, Renate Thost-Stetzler, Maike Middelmann)
